Nachdem die FHB-Sternstunden im letzten Jahr in Rheinland-Pfalz zu Gast waren, hieß es diesmal wieder in Nordrhein-Westfalen: Spannung – Vielfalt – Leidenschaft. Bei schönstem Wetter fanden am 04./05. April 2025 die bereits vierten Sternstunden in der Niederrheinhalle in Krefeld statt.
Bevor Freitagabends der gesellige Züchterabend starten konnte, machte, wie in den letzten Jahren etabliert, ein Tierbeurteilungsworkshop für die Jungzüchter den Auftakt der Schau. In diesem Jahr stand die Beurteilung von drei Gallowayrindern auf dem Plan. Maximilian Schäfer, FHB-Geschäftsführer, erklärte den anwesenden, interessierten Jungzüchtern anhand eines Gallowayrindes die Bewertungskriterien bevor sie im Anschluss ihr neu erlerntes Wissen bei der Beurteilung der zwei weiteren Rinder unter Beweis stellen konnten. Marina Henk aus Bad Berleburg, André Midinet aus Dohr und Finn Brokmann aus Rheinberg zeigten hier ein besonderes Geschick.
Am Samstag stellten sich 45 Beschicker mit über 120 Tieren elf verschiedener Rassen dem Wettbewerb. Die Schau war von Vielfalt und hoher Qualität geprägt. In zwei Ringen wurden die verschiedenen Klassen von den beiden Preisrichtern Frank Recken (CONVIS) und Christian Sölzer (Qnetics) gerichtet. Sie kommentierten souverän und nachvollziehbar ihre Richturteile.
Im diesjährigen Angusblock stellten drei Betriebe ihre Tiere vor. Neben dem bestens herausgebrachten, perfekt im Angustyp stehenden 1a-prämierten Bullen WGK Tristan stellte die Zuchtstätte Michael Horst aus Straelen auch die Reservesieger-Kuh BlackBerry vom Neuenhof mit einem schicken Bullenkalb bei Fuß sowie die Reservesieger-Färse Abendlied vom Neuenhof. Der Betrieb Vincent Jonas aus Bad Wünnenberg brachte den mit Heinrich Haase im Gemeinschaftsbesitz befindlichen Aberdeen-Angus Bullen Brondon mit nach Krefeld. Der sowohl auf der mütterlichen als auch auf der väterlichen Seite aus Großbritannien abstammende, top entwickelte Bulle erhielt an diesem Tag die 1b-Platzierung zugesprochen. Seine Stallkollegin, die Matador-Tochter AZV Marie mit einer Robinson PP-Tochter bei Fuß überzeugte die Preisrichter mit ihrem tollen Erscheinungsbild so sehr, dass sie ihr den Siegertitel in der Kategorie Kuh mit Kalb zusprachen. Über einen Siegertitel durfte sich auch der Zuchtbetrieb Heidi Hibbeln aus Lichtenau für ihr sehr korrektes Rind AHK Ellipse freuen.
Der Blonde d’Aquitaine-Zuchtbetrieb Jürgen Rukes aus Korschenbroich stellte dem Publikum ein kleines Kontingent ihrer Rasse vor. Der sehr schicke Toffifee pp mit rein französischer Abstammung zeigte eindrucksvoll seinen Rassetyp. In der Klasse der drei vorgestellten Rinder konnte sich letztlich die sehr typvolle, gehörnte Tilda pp# , eine D.C Patrick-Tochter als Siegerin hervortun. Der Reservesieg wurde der Hordago- und D.C Le Brasier-Tochter Tara pp# zugesprochen.
Den zweitgrößten Rasseblock stellten auch in diesem Jahr wieder die Züchter der Rasse Charolais. Eine Richtklasse Bullen wurde gestellt. Hier konnte sich Marc Schmitz aus Wipperfürth über den Siegertitel für seinen in Frankreich gezogenen Sacrecoeur pp freuen. Der Reservesiegertitel ging an den reinerbig hornlosen Isard PP*-Sohn Isor PP im Gemeinschaftsbesitz von Rene Müller aus Nieheim und Peter Ohly aus Putlitz, knapp gefolgt von Olymp PS, dem top bemuskelte Onedream Pp*-Sohn aus der Zuchtstätte Eifel-Charolais Beckertz, Arzfeld. Die einzige Charolaiskuh brachte die Mutterkuhhof Schulte GbR aus Kirchhundem mit. Sie bestach mit einem tollen Charolaistyp und einem schicken, noch sehr jungen Bullenkalb bei Fuß. Bei den vier Richtklassen der Rinder hatte der Preisrichter die Qual der Wahl. Letztlich siegte jung vor alt. In Topform zeigte sich die erst fünfzehn Monate alte Mambo Pp-Tochter Noelie der Mutterkuhhof Schulte GbR. Sie bekam den Siegertitel vor der ebenfalls bestens herausgebrachten, bereits zweieinhalbjährigen Organique pp zugesprochen. Thomas Schrell aus Kierspe freute sich hier über den Reservesiegertitel. In den zwei mittleren Altersklassen dieser Rasse konnten sich die Forst GbR aus Eschbach und der Betrieb Marc Schmitz über 1a-Platzierungen freuen.
Die Betriebe Achim Heinrich aus Bad Berleburg und Martin Klein aus Friesenhagen reisten mit der Rasse Fleckvieh/Simmental in Krefeld an. Sie stellten je eine Bullen- und eine Rinderklasse vor. Der im Gemeinschaftsbesitz der beiden Betriebe stehende Franz PP zeigte sich dabei eindrucksvoll von seiner besten Seite, sodass er mit dem Siegertitel belohnt wurde. Der Reservesiegertitel ging an den Bomber Pp-Sohn Blaubär P# des Zuchtbetriebes Martin Klein. Achim Heinrich brachte für die interessierten Zuschauer seine bereits schauerfahrene Helium PP mit. Die RGK-Samurai PP*-Tochter und ihr erstes Bullenkalb bei Fuß bildeten ein tolltes Gespann. Der Betrieb Heinrich durfte sich auch über den Siegertitel für seine hervorragend im Rassetyp stehende Faktor PP*-Tochter Duna PP freuen. Reservesiegerin wurde die sehr gut entwickelte Amsel P# von Martin Klein.
Karl-Heinz Gerling aus Hörstel stellte mit seinem bestens vorbereiten Bullen Aron Bramgau einen Topvertreter der Rasse Galloway vor. Ihm wurde hierfür der Siegertitel zugesprochen. Der Reservesieg ging in dieser Kategorie an den noch jungen, sehr gut entwickelten Nono vom Winzelbach der Jan und Jörg Fengels GbR aus Hamminkeln. Der Betrieb durfte sich auch über den Sieg für ihre Merida vom Winzelbach freuen. Der Reservesieg ging an das einzige White Galloway-Rind, die TKM Ulanice aus noch jungen Zuchtstätte Jens Bechthold, Möhnesee.
Die Rassevielfalt im FHB-Gebiet zeigte sich auch durch die Teilnahme von je zwei Gelbvieh Fleisch- und Braunvieh Alter Zuchtrichtung-Kühe. Der Betrieb Johannes Kühne aus Kamp-Lintfort führte mit seinen Gelbvieh-Kühen Antonia P# und Agnesa P#, beides Ganges-Töchter, und ihren top entwickelten Bullenkälbern zwei schicke Vertreter dieser Rasse vor. Helena Reeh aus Liebenscheid präsentierte mit ihren Braunvieh-Kühen und Kälbern bei Fuß ebenfalls zwei tolle Gespanne.
Die Rasse Highland Cattle wurde von den Betrieben Karl-Heinrich Winter, Bad Berleburg, und Sven Kuypers, Issum, vorgestellt. In je einer Ringklasse konnten Bullen und Rinder gerichtet werden. Der Betrieb Winter durfte sich gleich dreifach freuen. Alexander vom Nordlicht überzeugte den Preisrichter mit seinem enormen Rassetyp und bekam den Siegertitel zugesprochen. Sein jüngerer Stallkollege King Charl vom Burghof wurde Reservesieger. Auch für seine Brittania vom Burghof durfte Karl-Heinrich Winter den Siegertitel mit nachhause nehmen. Für die top herausgebrachte Leona vom Prangshof wurde dem Betrieb Kuypers der Reservesieg zuteil.
Bei der Rasse Limousin stellten die Betriebe Joshua Hackler, Bad Laasphe, Heinz-Willi Walterscheid, Neunkirchen-Seelscheid und die Zuchtgemeinschaft Ferdinand Nölle, Möhnesee und Tatjana Schuhen, Giesenhausen je einen bestens vorbereiteten, enorm rassetypischen Bullen vor. Der Nordiste-Sohn Nibur pp von Joshua Hackler konnte an diesem Tag so sehr von sich überzeugen, dass der Preisrichter ihm den Siegertitel, vor dem Reservesieger, dem heterozygot hornlosen Romulus Pp* von Heinz-Willi Walterscheid, und dem im Gemeinschaftsbesitz von Ferdinand Nölle und Tatjana Schuhen befindlichen SEL Hirony PP zusprach.
Joshua Hackler präsentierte auch eine Limousinkuh JH Claire Pp# mit einem top entwickelten Bullenkalb bei Fuß. Das sehr harmonische Gespann bekam hierfür den Siegertitel zugesprochen. Reservesiegerin wurde in diesem Richtwettbewerb die ebenfalls sehr korrekte Limousinkuh Etille pp vom Betrieb Stefan Heinze, Weisel.
In gleich fünf, stark besetzten Rinder-Richtklassen hatte der Preisrichter keine leichte Aufgabe. Aus den jeweils 1a-platzierten Rindern der Zuchtstätten Ulrike Buchmüller aus Leverkusen, Heinz-Willi Walterscheid aus Neunkirchen-Seelscheid, Julia Dresemann aus Tecklenburg und Philipp Wiesemann aus Brakel war es nicht leicht den Sieger- und Reservesieger zu finden. Letztlich setzte sich die sehr typvolle, reinerbig hornlose und bestens entwickelte Romulus Pp*-Tochter WAL Nicoletta PP durch und die Zuchtstätte Walterscheid durfte sich über den Siegertitel freuen. Reservesiegerin wurde die ebenfalls sehr rassetypische Calinka Pp von Ulrike Buchmüller.
Die Johlen GbR aus Marienmünster und der Betrieb Jan Kröger aus Nieheim stellten dem Publikum ein kleines Kontingent der Rasse Salers vor. Mit den beiden Jogi PP-Nachkommen, der Bulle Jeff PP vom Dalkenhof und die Kuh Cailin PP vom Dalkenhof mit einem sehr korrekten Kuhkalb bei Fuß zeigte Johlen GbR zwei tolle Rassevertreter. Für das vorgestellte Rind Odetta vom Dalkenhof durfte sich der Betrieb über den Sieg freuen. Jan Kröger nahm für seine Victoria PP vom Dalkenhof den Reservesiegtitel mit nachhause.
Auch eine Klasse von Zwergzebubullen konnte gerichtet werden. Den Siegertitel bekam hier Mandolin, ein Magnus-Sohn von Henning Riecken aus Mayen zugesprochen. Sein Stallkollege Fantasy musste sich dem Reservesieger Max von der Lucke aus dem Zuchtbetrieb Ralf Drosten, Hückeswagen geschlagen geben. Lina, eine Golo-Tochter vom Betrieb Peter Letterhaus aus Morsbach überzeugte mit ihrem korrekten Erscheinungsbild und wurde mit dem Siegertitel belohnt. Freuen durfte sich auch Dietmar Winter aus Bad Berleburg über den Reservesieg für seine ebenfalls rassetypische, gut entwickelte Sina. Mit seiner Kuh Stella und ihrem Kuhkalb bei Fuß stellte der Betrieb auch ein schickes Gespann dieser Rasse vor.
Ein großes Highlight der FHB-Sternstunden ist die Auswahl der Supreme Champions Rinder, Kühe und Bullen. Die Preisrichter hatten bei allen drei Klassen die Qual der Wahl. Die Zuchtstätte Heinz-Willi Walterscheid konnte sich mit ihrem Limousinrind WAL Nicoletta PP über den Titel Supreme Champion Rind freuen. Die Angus-Kuh AVZ Marie aus der Zuchtbetrieb Vincent Jonas sicherte sich den Titel Supreme Champion Kuh. Der Blonde d’Aquitaine-Bulle Toffifee pp von Jürgen Rukes begeisterte die Preisrichter so sehr, dass sie nicht darum herumkamen, ihm den Titel Supreme Charmpion Bulle zuzusprechen.
Immer ein tolles Bild am Ende der FHB-Schauen bilden die Betriebs- und Familiensammlungen. 12 Betriebssammlungen und 6 Familiensammlungen wurden im Ring präsentiert. Die Siegerbetriebssammlung stellte in diesem Jahr die Blonde d’Aquitaine-Zuchtstätte Rukes, der Reservesieg ging an die Familie Heinrich mit ihren Fleckvieh/Simmental-Tieren. Über den Sieg bei den Familiensammlungen durfte sich Ferdinand Nölle freuen, der Nachkommen der 2 Töchter und Enkelin der Kuh Blanda Pp vorstellte. Die Reservesieger-Familiensammlung stellten die Salers-Zuchtbetriebe Johlen GbR und Jan Kröger mit drei Jogi PP*-Töchtern.
Der Vorführwettbewerb der Jungzüchter fand ebenfalls am Samstag statt. 17 Jungzüchter nahmen mit ihren gut vorbereiteten Tieren teil. Bei dieser Art des Wettbewerbs wird die Vorführleistung der Jungzüchter und ihr Umgang mit dem Rind beurteilt. In zwei Altersklasse konnte in diesem Jahr gerichtet werden. In der mittleren Altersklasse (8 – 16 Jahre) sicherte sich Lea Klein, 11 Jahre, aus Friesenhagen den Siegertitel. Über die Siegerschärpe in der ältesten Altersklasse (19 – 25 Jahre) freute sich Marina Henk aus Bad Berleburg.
Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger!
Alle Ergebnisse des Richtwettbewerbes finden Sie hier: Prämierungsliste – FHB-Sternstunden 25
Vielen Dank an alle Beschicker und Jungzüchter für das tolle Miteinander! Vielen Dank auch an alle Mitwirkenden und Sponsoren für die hervorragende Unterstützung!
Wir freuen uns schon jetzt auf die nächsten Sternstunden mit Ihnen/Euch!
Über den Titel Supreme Champion Rind freute sich die Zuchtstätte Heinz-Willi Walterscheid, Neunkirchen-Seelscheid, für ihre WAL Nicoletta PP. (Bild: Hubert Fischer)
Supreme Champion Kuh 2025: Die Anguskuh AVZ Marie mit einem top entwickelten Kuhkalb bei Fuß von dem Zuchtbetrieb Vincent Jonas, Bad Wünnenberg.
(Bild: Hubert Fischer)
Dem Blonde d’Aquitaine-Bullen Toffifee pp aus der Zuchtstätte Jürgen Rukes, Korschenbroich, wurde der Titel Supreme Champion Bulle zugesprochen.
(Bild: Hubert Fischer)
Immer wieder ein imposantes Bild: Die diesjährigen Betriebssammlungen. (Bild: Hubert Fischer)